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Private Krankenversicherung versus HIV-PrEP?

PrEP (auch HIV-PrEP) steht für Prä-Expositions-Prophylaxe. Also: Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt. Eine Prophylaxe-Maßnahme, von der man lange nur zu träumen wagte, denn Studien zeigen: Die PrEP schützt ebenso gut vor HIV wie Kondome – wenn sie richtig angewendet wird. Doch wie sieht es hier mit der Kostenübernahme von Seiten der Versicherer aus?

Versicherungsabschluss und Kostenübernahme: Probleme in einer bunten Alltagswelt

Hätte es dieses unscheinbare hellblaue Mittelchen bereits in den Siebzigern gegeben, müsste die Musikwelt heute vielleicht nicht auf einen ihrer ganz Großen verzichten: Freddy Mercury. Was der Queen-Frontmann wohl dazu sagen würde, dass es mittlerweile – jenseits von Kondomen – eine Möglichkeit gibt, sich verlässlich vor der Infektion mit HIV zu schützen? Wir können nur mutmaßen: Er wäre wohl begeistert. 

PrEP? Selbstfürsorge!

Doch was hat es mit der kleinen Pille mit den vier aufgedruckten Buchstaben »PrEP« auf sich? PrEP (auch HIV-PrEP) steht für Prä-Expositions-Prophylaxe. Also: Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt. Eine Prophylaxe-Maßnahme, von der man lange nur zu träumen wagte, denn Studien zeigen: Die PrEP schützt ebenso gut vor HIV wie Kondome – wenn sie richtig angewendet wird. Und wirklich schwer ist das nicht: HIV-Negative schlucken täglich den kleinen blauen Freund und sind so bestmöglich vor einer Ansteckung mit HIV geschützt. Wenn wir aber schon von Safer Sex reden, wollen wir nicht unerwähnt lassen: Die PrEP schützt vor HIV, aber nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten. Aber das wisst ihr ja bestimmt selbst.

Natürlich gibt es die PrEP-Pillen nicht im Drogeriemarkt. Immerhin sprechen wir von einem Medikament. Wer sich für eine Einnahme interessiert, bekommt die Pillen bei geschulten Ärzt*innen verschrieben, bei denen man dann auch regelmäßig zu Kontrollterminen erscheint. Vor allem Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko (gerne wird auch von »Menschen mit substanziellem Ansteckungsrisiko« gesprochen) kommen für die Prä-Expositions-Prophylaxe infrage, für diejenigen übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten für die Medikamente und Begleituntersuchungen seit dem 1. September 2019. Kondomfreier Sex mit HIV-Schutz for free dank PrEP als Krankenkassenleistung – Freddy würd’s freuen.

Doch das Ganze wäre ja zu schön, um wahr zu sein, gäbe es nicht auch hier ein ABER. Für das sorgen die privaten Versicherer, die ihre eigenen Regeln verfolgen. Und die sind leider meist noch aus der Zeit von Freddy. Denn während sie Personen mit einer bereits diagnostizierten Erkrankung (Beispiel: Schilddrüsen-Fehlfunktion) oft ohne große Hürden versichern, tun sie sich bei Individuen, die sich vorsorglich um ihr privates Wohlergehen bemühen, auffallend schwer. Das Beispiel hier? Wie könnte es anders sein: PrEP. Heißt: Die meisten privaten Krankenversicherer – wohlgemerkt: Nicht alle! – lehnen Versicherungsinteressent*innen ab, die HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe betreiben oder in den letzten drei Jahren betrieben haben. Heißt glasklar: Wer Selbstfürsorge groß schreibt, zieht den Kürzeren. Wenn man sich dann nochmal ins Gedächtnis ruft, dass gesetzliche Krankenversicherungen die Kosten der Präparate sogar komplett übernehmen, kommt man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus. 

Erhöhte Tarife, verweigerte Kostenübernahme

War’s das also mit einer privaten Krankenversicherung? Nicht ganz. Zwar ist die Liste derer, die in unserer bunten Alltagswelt angekommen sind, nicht gerade lang. Aber es gibt sie, die privaten Versicherer, die HIV-PrEP-Nutzer*innen nicht die Tür vor der Nase zuschlagen. Welche das sind und welcher Versicherer der passende für dich ist, bespreche ich als unabhängige Versicherungsmaklerin gerne mit dir. Vielleicht im Rahmen einer ganzheitlichen Beratung? Leider gibt es nämlich auch Versicherer, die PrEP-Nutzer*innen zwar als Neumitglieder begrüßen – sie dann aber nicht zum Normal-, sondern zu einem erhöhten Tarif versichern… 

Du bist bereits privat versichert, aber deine Krankenkasse lehnt die Übernahme der PrEP-Kosten ab? Während gesetzliche Krankenversicherer nun bereits seit vier Jahren sämtliche Kosten tragen, verweigert sich der ein oder andere private Versicherer nämlich auch heute noch. Kostenübernahmen werden zwar im Einzelfall geprüft, Ablehnungen aber noch immer nicht ausreichend begründet. Wir haben hierzu schon einige Kunden beraten und erfolgreich in PKV Verträgen unterbringen können. Melde dich gerne bei uns, wenn wir dich unterstützen können.

Komm, wie du bist – Wir freuen uns auf dich!

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